Kinder wachsen nicht aus dem FAS heraus. Die körperlichen und verhaltensbedingten Probleme können ein Leben lang bestehen bleiben. Das Syndrom kommt in allen Rassen und sozioökonomischen Gruppen vor. Es handelt sich nicht um eine genetische Störung, so dass Frauen mit FAS oder Frauen, die von FAS betroffen sind, gesunde Kinder bekommen, wenn sie während der Schwangerschaft keinen Alkohol trinken.

Symptome

Körperliche Defekte

Das fetale Alkoholsyndrom (FAS) ist eine Reihe von körperlichen und geistigen Geburtsfehlern, die durch den Alkoholkonsum einer Frau während der Schwangerschaft entstehen können. Das Syndrom ist durch Hirnschäden, Gesichtsverformungen und Wachstumsstörungen gekennzeichnet. Auch Herz-, Leber- und Nierenfehler sowie Seh- und Hörprobleme sind häufig. Diese Kinder haben im Allgemeinen Schwierigkeiten beim Lernen, bei der Aufmerksamkeit, beim Gedächtnis und beim Lösen von Problemen, wenn sie älter werden.

Alkohol wird leicht aus dem Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf der schwangeren Frau aufgenommen und gelangt über die Plazenta zum Fötus. Hier beeinträchtigt er die Fähigkeit des Fötus, ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe für eine normale Zellentwicklung im Gehirn und anderen Organen zu erhalten. Der Alkoholkonsum trägt direkt zur Unterernährung bei, da er keine Vitamine und Mineralien enthält und die Stoffwechselvorräte der Frau aufbraucht. Studien deuten darauf hin, dass der Konsum einer großen Menge Alkohol auf einmal für den Fötus gefährlicher sein kann als der häufige Konsum kleiner Mengen. Der Fötus ist je nach dem Entwicklungsstadium, in dem er mit Alkohol in Berührung kommt, am anfälligsten für verschiedene Arten von Verletzungen. In den ersten acht Wochen der Schwangerschaft findet die Organogenese (die Bildung der Organe) statt, so dass der Embryo einem höheren Risiko von Missbildungen ausgesetzt ist, wenn er Teratogenen ausgesetzt ist. Da eine sichere Menge an Alkoholkonsum während der Schwangerschaft nicht festgelegt wurde, sind sich die Behörden des 21. Jahrhunderts einig, dass Frauen während der Schwangerschaft überhaupt nicht trinken sollten. Ein Problem ist, dass viele Frauen erst in der sechsten bis achten Woche merken, dass sie schwanger sind. Deshalb sollten Frauen, die eine Schwangerschaft erwarten, auf alle alkoholischen Getränke verzichten.

Im Gegensatz zu vielen Geburtsfehlern, die bei der Geburt festgestellt und dann behandelt werden, werden FAS und FAE bei der Geburt in der Regel übersehen und erst später von Fachärzten für psychische Gesundheit behandelt, und das oft ohne es zu wissen. Mögliche FAS-Symptome sind:

Wachstumsdefizite: geringe Körpergröße und geringes Gewicht, langsamere Entwicklung als normal und Aufholbedarf

Skelettdeformationen: verformte Rippen und Brustbein; gekrümmte Wirbelsäule; Hüftverrenkungen; verbogene, verschmolzene, mit Schwimmhäuten versehene oder fehlende Finger oder Zehen; eingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke; kleiner Kopf

Anomalien im Gesicht: kleine Augenöffnungen; Hautwülste zwischen Augen und Nasenwurzel; hängende Augenlider; Kurzsichtigkeit; Schielen; die Augen bewegen sich nicht in die gleiche Richtung; kurze, nach oben gebogene Nase; eingesenkter Nasenrücken; abgeflachte oder fehlende Furche zwischen Nase und Oberlippe; dünne Oberlippe; Gaumenspalte (Öffnung im Mund); kleiner Kiefer; tief angesetzte oder schlecht geformte Ohren

Organfehlbildungen: Herzfehler, Herzgeräusche, Fehlbildungen der Genitalien, Nieren- und Harnwegsfehler

Behinderungen des zentralen Nervensystems: kleines Gehirn; fehlerhafte Anordnung von Gehirnzellen und Bindegewebe; geistige Retardierung (in der Regel leicht bis mittelschwer, gelegentlich aber auch schwer); Lernbehinderungen; kurze Aufmerksamkeitsspanne; Reizbarkeit im Säuglingsalter; Hyperaktivität in der Kindheit; schlechte Körper-, Hand- und Fingerkoordination

Da der primäre Geburtsfehler bei FAS und FAE eine Schädigung des zentralen Nervensystems in der Gebärmutter beinhaltet, können diese Neugeborenen aufgrund eines schlechten Saugverhaltens Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme haben, unregelmäßige Schlaf-Wach-Zyklen, einen verminderten oder erhöhten Muskeltonus sowie Krampfanfälle oder Zittern aufweisen. Verzögerungen bei der Erreichung von Meilensteinen der Entwicklung wie Drehen, Krabbeln, Laufen und Sprechen können sich im Säuglingsalter bemerkbar machen. Zu den typischen Verhaltens- und Lernschwierigkeiten im Vorschulalter oder in den ersten Schuljahren gehören eine geringe Aufmerksamkeitsspanne, Hyperaktivität, schlechte motorische Fähigkeiten und eine langsame Sprachentwicklung. Eine häufige Diagnose, die mit FAS in Verbindung gebracht wird, ist die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. In dieser Zeit können auch Lernstörungen oder geistige Behinderungen diagnostiziert werden. Arithmetik ist oft das schwierigste Fach für ein Kind mit FAS. In der Mittel- und Oberstufe können die Verhaltens- und Lernschwierigkeiten erheblich sein. Gedächtnisprobleme, schlechtes Urteilsvermögen, Schwierigkeiten bei der Bewältigung des täglichen Lebens, Schwierigkeiten beim abstrakten Denken und mangelnde soziale Kompetenz sind in dieser Zeit häufig zu beobachten. Es ist wichtig zu wissen, dass Tier- und Humanstudien gezeigt haben, dass neurologische und Verhaltensanomalien auch ohne charakteristische Gesichtszüge auftreten können.